Der Blick hinter die Nachrichten: DSA Worldnews

Das dsa-Extrablatt blickt hinter die Kulissen: Wir erzählen die Geschichte hinter den Nachrichten. Mal kritisch, mal satirisch – immer lesenswert.

Kapitel 6: Die Homöopathie funktioniert

Geschrieben von am 27.11.2012 in Kapitel, Medizin versus Logik | Keine Kommentare

© Maria Lanznaster / pixelio.de

Während der Choleraepidemie 1849 in Cincinnati  waren die homöopathischen Ärzte sehr erfolgreich. Sie verloren nur drei Prozent ihrer Patienten, bei den Schulmedizinern waren es 16 bis 20 Mal mehr.

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts erklärte die American Medical Association (AMA) unverhohlen, der Wettbewerb mit der Homöopathie ruiniere die Einkommensmöglichkeiten der Schulmediziner. Mit finanzieller Hilfe J.D. Rockefellers sr. (Wettbewerb ist eine Sünde) und der Carnegie-Stiftung war es der AMA möglich, die Homöopathie (und andere Naturheilmethoden) propagandistisch immer weiter abzudrängen und schließlich ganz auszuschalten. Von den 22 homöopathischen Universitäten um 1900 existierten 1923 nur noch zwei. Die letzte Homöopathieschule gab 1950 auf.

Ironie der Geschichte: John D. Rockefeller war selbst ein überzeugter Anhänger der Homöopathie. Er bezeichnet sie als »fortschrittlichen und aggressiven Schritt in der Medizin«. Rockefeller wurde 99 Jahre alt und verwendete in seinem letzten Lebensabschnitt ausschließlich homöopathische Heilmethoden. (Natural News) Für sich selbst nutzte Rockefeller die Wirksamkeit der Homöopathie, sein Chemie- und Pharmaprofit scheint ihm jedoch wichtiger gewesen sein.

Begründer der Homöopathie war der sächsische Arzt Samuel Hahnemann. Er lästerte über die stümperhaften Therapien seiner Kollegen im 18. Jahrhundert, die ihre Patienten mit gefährlichen Stoffen wie Arsen und Quecksilber (als Dampfbehandlung oder Salbe – daher der Name Quacksalber für Ärzte) drangsalierten.

Um Ihnen eine Ahnung davon zu geben, wie Mediziner mit Andersdenkenden umgehen, schauen Sie, wie sie auf wissenschaftliche Beweise reagieren, welche die alternative Medizin unterstützen:

Wissenschaftliche Studien

Tatsache: Eine wissenschaftliche Studie, mit all den üblichen Placebokontrollen und Doppelblindtestsicherungsmechanismen, auf die Mediziner so stolz sind, zeigte, dass bei Asthma Homöopathie funktioniert. Wissenschaftler hatten also den Beweis: Homöopathie funktioniert. Es handelte sich um die dritte Studie vom gleichen Leiter seit 1985. Das Resultat war immer das gleiche. Dennoch: der Versuchsleiter distanzierte sich im Bericht von seinen eigenen Ergebnissen.(?) In seiner Zusammenfassung weist er darauf hin, dass diese Tests möglicherweise zu falsch-positiven oder zu falsch-negativen Ergebnissen führen können. Er sollte sich entscheiden, entweder falsch oder richtig; entweder Studie mit Fakten oder Möglichkeiten. Trotz der gründlichen wissenschaftlichen Studie, weigerte sich The Lancet kategorisch, das Ergebnis zu akzeptieren: “Was könnte absurder sein als die Idee, daß eine Substanz therapeutisch wirksam sein könnte in Verdünnungen, die so groß sind, daß der Patient wohl kaum in der Lage sei, auch nur ein einziges Molekül zu erhalten?[…] Ja das Verdünnungsprinzip der Homöopathie ist so absurd, daß der Grund jeglichen therapeutischen Effektes wahrscheinlich woanders liegt.“ Für beide (Leiter und Magazin) gibt es eine medizinische (Psycho)Diagnose: Kognitive Dissonanz. Wenn aber die korrekten Studien im Ergebnis falsch-positiv oder falsch-negativ sein können, welchen Wert haben die Studien? Das würde doch bedeuten, dass die wissenschaftliche Methode eventuell nur für die Schulmedizin funktioniert, aber nicht wenn Mediziner die Therapie oder das Ergebnis nicht verstehen und/oder mit Therapie u./o. Ergebnis nicht übereinstimmen. Warum werden dann Studien für Naturheilverfahren gefordert, wenn sie sowieso nichts bringen ? Merkwürdige Auffassung von Wissenschaft und Logik.

Zur Person
Wolfgang Scholz ist Heilpraktiker und führt seit 1998 erfolgreich seine eigene Praxis in München

Eine größere wissenschaftliche ‘Metaanalyse’ bildete die Lancet-Studie (Bd. 366 S. 726) aus dem Jahre 2005. Das Team um Matthias Egger (Universität Bern) hatte homöopathische Studien mit schulmedizinischen Studien verglichen. Das Ergebnis: In den Analysen gäbe es keinen Hinweis darauf, dass homöopathischen Mittel besser wirkten als Placebos. Doch der Studie mangelt es an Transparenz. Nach welchen Kriterien die Einzelstudien ausgewählt wurden, ist nicht zu erkennen. Am 23. Dezember 2005 veröffentlichte das Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern einige Studiendaten auf der Website, die bestätigten, dass alle acht ausgewählten homöopathischen Studien von geringer Qualität sind. Man hatte aber auch 21 hochwertige Homöopathiestudien. Daran konnte es offensichtlich nicht liegen.

So stellte in der Deutsche Zeitschrift für klinische Forschung (DZKF)[1], Dr. Friedrich Dellmour, umgehend klar: „ […] bei näherer Betrachtung der Studiendaten werde deutlich, daß die bedeutendste medizinische Fachzeitschrift der Welt gegen die anerkannten Kriterien der Cochrane Collaboration[2] gehandelt habe, indem sie diese Arbeit publizierte. […] Die im Editorial und Word Report derselben Ausgabe enthaltenen, massiv gegen die Komplementärmedizin gerichteten Aussagen legen den Verdacht nahe, daß es offenbar nicht Absicht von Lancet war, die medizinische Öffentlichkeit in sachlicher Weise zu informieren!“ (CO-MED 09/10)

Die Schweizer Ärztezeitung über die Egger Studie: Von den einbezogenen 220 Studien wurden 21 Homöopathiestudien und neun konventionelle Studien als “higher quality” klassifiziert. Im Vergleich der 110 Homöopathie- und der 110 schulmedizinischen Studien war das Ergebnis positiv für die Homöopathie. Danach wurden 21 homöopathische und acht konventionelle Studien ausgewählt, dann aber acht Homöopathiestudien und sechs Konventionellstudien. Auf Seite der Homöopathie wurden auch Komplexmittel- u. Einzelmittelhomöopathiestudien nicht einzeln bewertet.

Die Schweizerische Ärztezeitung urteilt: Die Lancet Studie sei nichts als eine statistische Operation gewesen. Der Nutzen war seinerzeit, dass das schweizerische Gesundheitsministerium die Homöopathie und andere Naturheilverfahren aus dem Leistungskatalog streichen konnte. Inzwischen hat der Nationalrat wieder die Homöopathie in die (bezahlten) Naturheilverfahren aufgenommen.

Beleg der Wirksamkeit

Aber eine überaus positive Überraschung für die Homöopathie: Die Wirksamkeit der Homöopathie wurde in anderen Auswertungen bestätigt. Zahlreiche Studien belegen die Wirksamkeit der Homöopathie. (Stellvertretend: Dean 2004; Cucherat et al. 2000; Linde et al. 1997 in Lancet 350, S. 834-843).

• Die Biologiestudentin Christa Lukitsch hatte 400 Froscheier der braunen und grünen Grasfrösche in wassergefüllten Laborschalen. Lukitsch verabreichte der Hälfte ihrer Amphibien alle acht Stunden eine Minidosis des Schilddrüsenhormons Thyroxin. Das Hormon regt normalerweise die Verwandlung Quappe zum Frosch an. Die Lösung, die Lukitsch nach Regeln der Homöopathie verdünnt hatte, enthielt ein Millionstel der Ursubstanz. Die Eier verblieben einige Minuten in der Lösung und wurden danach gründlich gespült – Ergebnis: signifikante Entwicklungsverzögerung der behandelten Eier.

• Ein Team geleitet von Peter Christian Endler und Waltraud Pongratz (Ludwig Boltzmann-Institut für Homöopathie Graz) erforschten sieben Jahre das Homöopathieprinzip. Sie konnten die Grasfroschentwicklung selbst dann noch bremsen, als sie eine potenzierte Thyroxinverdünnung in einer verschlossenen Glasampulle ins Wasser hängten. „Wir erzielten eine Verzögerung der Metamorphose von zehn bis 15 Prozent”, berichtet Endler.

• Professor Günther Harisch (Tierärztlichen Hochschule Hannover), testete auch die Homöopathie. Er gab männlichen Wistar-Ratten verschiedene Lösungen von Phosphorsalz zur Leberenzymaktivierung. Die Testprotokolle zeigten deutlich: Die Wirkung der homöopathischen Dosen ist um so stärker, je höher und exakter sie nach Hahnemannschen Regeln potenziert worden waren.

• Professor Eberhard Schädlich (Würzburger Fachhochschule für Wasserbau) behandelte Klärschlammbakterien mit homöopathisch verdünntem und verschütteltem Phosphor. Ergebnis: Die Kleinen arbeiteten fleißiger und filterten mehr Phosphate aus dem Abwasser. (Quelle für alles: FOCUS)

Mit den Resultaten aus Tierexperimenten versuchen die Homöopathen, das Argument “Placebo” zu entkräften. Weder Kaulquappen noch Ratten oder Bakterien lassen sich von weißen Kitteln beeinflussen. Sie reagierten eindeutig auf die homöopathische Substanz. Die ca. 70 – 80-prozentige Wirksamkeit der Alternativmedizin beim Menschen erklären Skeptiker mit dem Placeboeffekt. Gleiches Recht für alle: Demnach ist es allein der Glaube des Patienten, der ihn gesund macht – egal ob er homöopathische Tropfen, ein Zuckerkügelchen oder ein Chemotherapeutikum schluckt!

Aber jetzt kommts: Prof. Michael Frass erstellte in der Intensivstation der Uniklinik Wien randomisierte Doppelblindstudien. Es erhielten 70 Sepsispatienten (Blutvergiftung) zur konventionellen Behandlung entweder ein Homöopathikum oder Placebo. Die Patienten waren im künstlichen Koma, einige wurden beatmet. Nach 180 Tagen war die Überlebensrate der Homöopathiebehandelten bei 75,8 Prozent, die Placebobehandelten bei 50 Prozent.

Übrigens hat die Behörde für Arzneimittelsicherheit vor einigen Jahren die aufgedruckten Dosierungen auf drei mal fünf Globuli/Tropfen reduziert. Der Grund hierfür war der Schutz vor Nebenwirkungen.

Überlegung: Wenn Homöopathie nicht wirkt, kann es dann Nebenwirkungen haben? Ihr Therapeut darf weiterhin individuell dosieren – nur Sie selbst nicht.

Pressekontakt:
Naturheilpraxis
Heilpraktiker Wolfgang Scholz
Institutstr. 25
81241 München-Pasing
Telefon 089 – 88 88 733
E-Mail: scholz.gdt@t-online.de
Homepage: www.chiropraktiker-muenchen.de


[1] Die Deutsche Zeitung für klinische Forschung (DZKF) ist die einzige deutschsprachige Publikation, die sich der klinischen Forschung und Innovationen im Gesundheitssystem verpflichtet hat. Umfassend informiert die Redaktion aktuell  zweimonatlich über alle wichtigen Themenkreise, auch kontroverse Standpunkte werden dargelegt. Die DZKF ist Pflichtlektüre von Prüfärzten und der Ärzteschaft in der klinischen Forschung, (Clinical Research Professionals und Führungskräfte) www.dzkf.de/ www.dzkf-weiterbildung.de
[2]
Das international angesehenste Institut zur Erstellung von Metastudien.

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