Was kann Windows 8?
Geschrieben von Rolf Moczarski am 30.10.2012 in Klartext | Keine KommentareMicrosoft startet mit Windows 8 seinen Angriff auf mobile Endgeräte. Im gleichen Atemzug wird versucht das Betriebssystem für den PC zu revolutionieren. Diesmal stellt sich die Frage: Kann Windows 8 auch auf dem PC überzeugen?
Die auffälligste Änderung bei Windows 8 ist die neue Benutzeroberfläche. Ursprünglich sollte sie „Metro“ heißen, aus markenrechtlichten Gründen wurde diese bereits vor dem Launch von Windows 8 umbenannt. Nun geht die Benutzeroberfläche als „Modern UI“ an den Start. Mit dieser Kacheloberfläche begrüßt Windows 8 seine Benutzer. Sie ist bestückt mit typischen Tablett-Elementen.
Der bisher vertraute Desktop ist nicht mehr vorhanden, wird jedoch von Microsoft als App mitgeliefert. Nachdem die App geöffnet ist, können sich Windows-Veteranen an der vertrauten Oberfläche orientieren, ohne im Kachelchaos unterzugehen.
Im Kachelmodus fällt auf: die Klickwege sind lang, die Bedienbarkeit wird unnötig erschwert und das Arbeitstempo deutlich reduziert. Der Kachelmodus überzeugt zwar durch eine gute Optik von Standardelementen, doch neue Verknüpfungen zu Programmen werden lieblos dargestellt. Hier besteht für Microsoft definitiv Nachholbedarf. Wer die Desktop-App nach dem bekannten Windows-Startmenüsymbol durchsucht, sucht vergebens. Das Symbol wurde von Microsoft entfernt und durch ein separates Menü ersetzt. Öffnen lässt es sich mit einem Klick auf der linken Seite des Bildschirms.
Sicherheitslücken und knifflige Einstellungen
Verwirrung tritt bei Windows 8 auch in den Systemsteuerungen auf. Wo bisher noch ein Menü ausreichte, betritt Microsoft mit seinem neuen Betriebssystem fragwürdige Wege. Direkt drei verschiedene Systemsteuerungsoberflächen stehen dem User zur Verfügung, die nur zum Teil unterschiedliche Einstellungsmöglichkeiten bieten. Einige Einstellungsoptionen findet der Windows 8-User in den drei Optionsfenstern gleich mehrfach, sodass die Suche nach der richtigen Einstellungsoberfläche knifflig wird. Unbedarfte Windowsnutzer werden sicherlich ihre Schwierigkeiten damit haben, die passenden Einstellungen in den zahlreichen Einstellungsfenstern zu finden. Wünschenswert wäre hier eine einheitliche Oberfläche, in der sämtliche Konfigurationen eingestellt werden können. Wie bei neuen Windows-Versionen üblich, ist das Thema Sicherheit eines der entscheidenden Kriterien für potenzielle Käufer. Wie so häufig bei Neuerscheinungen aus dem Hause Microsoft wird auch Windows 8 sicherlich zahlreiche Sicherheitslücken aufweisen, die es zu schließen gilt. Es stellt sich also die Frage: Wie sicher ist Windows 8 für Einsteiger?
Erfahrene Windows-Nutzer raten dazu, das aktuelle Upgrade-Angebot von Microsoft nicht anzunehmen. Es ist wahrscheinlich, dass Microsoft durch das günstige Upgrade-Angebot versucht, viele Nutzer für einer erweiterte Testphase, wohlgemerkt nach der Veröffentlichung, zu benutzen. So wird Microsoft versuchen, bestehende Macken im Betriebssystem durch das Feedback der Benutzer zu beheben. Auf diesem Weg spart das Unternehmen Entwicklungskosten. Windows 8 wird erst in einigen Monaten wirklich sicher sein, wenn der Preis für das System gestiegen und die auf dem Rücken zahlender Kunden ausgetragene Testphase vorüber ist.
Fazit:
Windows 8 bietet einige hübsche optische Neuerungen, doch wirkliche Benefits gibt es in der neuen Version des Betriebssystems nicht. Ein beschleunigter Bootvorgang und eine spielerische Oberfläche sind kein Argument, Sicherheitslücken und mangelnde Benutzerfreundlichkeit hinzunehmen. Microsoft hat zwar mit neuen Darstellungsweisen auftrumpfen können, jedoch wichtige Elemente zur einfachen Bedienung schlichtweg übersehen.
Auf Youtube findet sich ein Video, das zeigt, wie Windows herunterzufahren ist. Über 13.000 Aufrufe sollte dem einen oder anderen zu denken geben. Der Wechsel von Windows 7 zu Windows 8 ist noch längst nicht lohnenswert. Das System bringt dem Endbenutzer keine wirklichen Neuerungen oder Boni.
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